LAUT

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Foto: Katja Hiendlmayer

Ein Konzert im Rahmen der Osterfesttage Potsdam
"Laut" klingt zunächst wie eine Drohung, ist aber tatsächlich ein Versprechen. Gemeint ist keine Ankündigung schmerzhaften Lärms, sondern die kleinste und konkreteste Einheit der Sprache, in der wir uns verständigen, der Laut – und der kann sehr leise sein.

Karsamstag, den 04. April 2015, 19:30

im Ausstellungspavillon auf der Freundschaftsinsel

An diesem fast 300 Jahre überbrückenden Osterkonzertabend soll es zwischen alter und neuer Musik um die konkretesten Elemente unseres Hörens gehen: Ton, Klang, Sprache, Instrument und Stimme. So nimmt Wolfgang von Schweinitz in seinem "Helmholtz-Funk" den 119. Psalm in seiner Beteuerung buchstäblicher Glaubenstreue und seinem Flehen um Errettung wortwörtlich. Aus den silbengetreu übersetzten Phonemen des Textes werden Töne. Das Publikum liest den Text mit und erhält direkten Zugang zum inneren Kern dieser Musik, die zwei Ringmodulatoren aus dem Klavierklang generieren. Wenn außerdem Bachs Pedal-Exercitium Musik bis in ihre technischen Grundlagen zurückverfolgt und Rolf Riehm eine klangliche Brücke zwischen babylonischer Zivilisation und der politischen Gewalt der Gegenwart zu schlagen versucht, erscheinen noch die abstraktesten Laute zugleich konkret.


Rolf Riehm
Ton für Ton (weiße Straßen Babylons) für Kontrabassklarinette – 2007

Johann Sebastian Bach
Pedal-Exercitium, BWV 598 (Fragment), eingerichtet für Kontrabassklarinette

Johann Sebastian Bach
Eine Stimme aus der Fuge XVI in g-Molll, BWV 861 (Wohltemperiertes Klavier I), Kontrabassklarinette

Wolfgang von Schweinitz
Helmholtz-Funk für computergesteuerte Sinusgeneratoren und zwei ringmodulierte Klaviere in natürlicher Stimmung, op. 36a – Tapefassung (Remix 2005)

Theo Nabicht, Kontrabassklarinette

Kuratiert von Alexander Moosbrugger

 

Eintritt 8 Euro (ermäßigt 6 Euro)

 

Im Rahmen der Osterfesttage Potsdam.

Montag, 30. März 2015