Künstlergespräch mit Wolfgang Betke
Fotos 1, 2, 4, 6, 8, 11:
BKV Potsdam
Fotos 3, 5, 7, 9, 10, 12:
Courtesy Aurel Scheibler, Berlin
Foto: Simon Vogel
Wolfgang Betkes Potsdamer Ausstellung stellt sich diesem Wunsch nach Einverständnis in den Weg. Nicht, dass der Maler es komplizierter machen will als es ist. Betke ist auch kein Elitist, der etwas gegen klare Worte oder die Beantwortung offener Fragen hätte. Die schlüsselfertige Verstehbarkeit aber hält er für einen Mythos. Betke will keine auf Expertenbegriffe reduzierbare Malerei. Er glaubt, dass die aufklärend abgeklärte Sprache dea Kunstbetriebs vor allem die Freiheit des Publikums missachtet.
„Se faire voyant", Betkes für Potsdam produzierte Serie klappbarer Bildtafeln, ist eine Attacke, ein Anschlag auf die vermittelnde Sprache. Statt eines erklärbaren Konzeptes spiegeln die Bilder ihre Umgebung, weisen Leerstellen auf, sind mit verstreuten Bezügen übersät, die der Betrachter immer nur provisorisch verbinden kann. Ortsbezug wird hier als Öffnung für den Ort verstanden. Je offener die Bilder sind, desto mehr Ort fügt das Publikum ein. Ortsspezifität, versteht der Künstler hier als Verweigerung expertengestützter Generalisierbarkeit.
Aber... worüber reden wir dann vor den Bildern? Wie redet man über solche Bilder? Wie wünscht sich ein Künstler die Rede von seinen Bildern? Und hat der Künstler Wünsche frei, wenn er uns ein offenes System überlässt? Ist das Öffnungsversprechen wahr? Wie wahr kann es sein?
In einer entspannten Sonntagnachmittagsunterhaltung führen Wolfgang Betke und Gerrit Gohlke, der Kurator der Ausstellung, einen offenen Dialog vor den Bildern, der aber nur der Auftakt zu einem sommerlichen Gespräch mit dem Publikum sein soll.