Folakunle Oshun: Potsdam is Potsdam

Fotos: Michael Lüder / Landeshauptstadt Potsdam und BKV Potsdam

Präsentation mit Filmpremiere und Finger Food
25. November 2018 bis 9. Dezember 2018
Ein Jahr nach Beginn seines Arbeits- und Forschungsaufenthaltes in Potsdam stellt Folakunle Oshun seinen Film "Potsdam is Potsdam" dem Publikum vor. Der Preisträger des 1. Potsdamer Kuratorenpreises hatte sich für das Medium Film als Ausstellungsformat entschieden. Im BKV Potsdam stellt sich Oshun den Fragen des Publikums. Nach der Premiere wird "Potsdam is Potsdam" noch bis zum 9. Dezember 2018 zu sehen sein.
Projekt: 
Curator in Residence
Ausstellungsort:  Freundschaftsinsel
Eröffnung:  Samstag, 24. November 2018 , 17:00

Der 1984 in Lagos, Nigeria, geborene Oshun, der sowohl über eine künstlerische, eine kuratorische wie auch eine kunsthistorische akademische Ausbildung verfügt, wird jedoch weder einen klassischen Autorenfilm noch in engerem Sinn ein Kunstwerk präsentieren. Er stellt dem Publikum vielmehr das Ergebnis einer einjährigen Auseinandersetzung mit Potsdam vor, die als kuratorische Praxis an die Stelle einer konventionellen Ausstellung tritt.

Seit seiner Ankunft in Potsdam Ende November 2017 befragte Oshun, der zuvor als Initiator und Kurator der ersten Lagos-Biennale internationale Aufmerksamkeit erregt hatte, vom Barkeeper bis zum Oberbürgermeister Potsdamerinnen und Potsdamer mit den verschiedensten sozialen und beruflichen Hintergründen über Architektur, Geschichte und das kulturelle Selbstverständnis ihrer Stadt.

Oshun trat dabei weniger als Forscher denn als Reisender auf, der den subjektiven Eindruck, das persönliche Stimmungsbild und die Zufallsbegegnung einem gesteuerten und planbaren Prozess vorzog. Er schloss damit an verschiedene seiner ortsbezogenen Ausstellungsprojekte etwa in Ghana und dem Senegal an, in denen soziale Zusammenkünfte, Speisen und Rituale wie Medien betrachtet werden, die zwischen Kulturen und Regionen vermitteln können.

Dabei entstand ein Bild Potsdams, wie es in einem Ausspruch des Oberbürgermeisters Jann Jakobs zum Ausdruck kommt, der in seiner Neujahrsansprache mit dem Ausspruch „Potsdam ist Potsdam“ das bürgerliche Selbstbewusstsein einer Landeshauptstadt ausdrücken wollte, die zwar am Rande einer Millionenmetropole gelegen ist, ihr Selbstverständnis aber vor allem aus der eigenen Geschichte schöpfen will.

Oshuns Erkundung der Stadt mündete in vier Begegnungen in Gestalt gemeinsamer Abendessen. Vier Gespräche im privaten Kreis repräsentieren eine Stadt voller Individuen auf der Suche nach der kulturellen, geschichtsgesättigten Gemeinsamkeit. In seinem Film gerinnen die Dialoge zu kuratorischen Stichproben – und zu Antworten auf die Frage, die den Kurator Oshun stets bewegt: Was ist die Spezifität eines Ortes und wie lassen sich Brücken zwischen den partikularen Erfahrungen verschiedener Schauplätze und Biografien schlagen? Der Film gibt nicht die Antwort, sondern will in der vorübergehenden Wahlheimat die Frage wachhalten und lieber weitere Dialoge anregen, als fertige Bilder zu verfestigen.
 

Links
Rückblick: Folakunle Oshun im Kuratorengespräch
Folakunle Oshun erhält den Potsdamer Kuratorenpreis (Pressemitteilung)
Lagos Biennale 2017: "Living on the Edge"


Ein Projekt der Landeshauptstadt Potsdam mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg – in Kooperation mit dem Brandenburgischen Kunstverein Potsdam

Die Filmproduktion entstand in Zusammenarbeit mit Kristina Tschesch, Elias Franke und Christian Morgenstern von 414 Films  aus dem Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum.