Maik Wolf: Company Garden
Fotos 1, 3 - 5
Courtesy: Maik Wolf
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Foto: BKV Potsdam e.V.
Courtesy: Maik Wolf
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Foto: BKV Potsdam e.V.
Fotos 2 + 6
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Foto: Michael Lüder
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Foto: Michael Lüder
Studioausstellung
26. Februar 2006 bis 2. April 2006
Künstler:
Maik Wolf
Kurator:
Gerrit Gohlke,
Ute Tischler
Ausstellungsort:
Luisenforum
Eröffnung:
Samstag, 25. Februar 2006
, 19:00
Im Anschluß an die Gruppenausstellung „Verpasste Gelegenheiten“, die wegen ihres Erfolges bis in den Januar verlängert worden war, zeigt der Kunstverein zum ersten Mal in seinem neuausgerichteten Programm eine reine Malereiausstellung. Dabei nehmen Maik Wolfs großformatige Tafelbilder die Grenzen und Gesetzmäßigkeiten des Mediums selbst in den Blick.
Die neuen Arbeiten des 1964 in Pirna geborenen und heute in Berlin lebenden Künstlers verführen das Publikum, Malerei als subtile Bildwissenschaft zu betrachten. Mal werden in diesen Bildern die Hochglanzoberfl ächen der Fotografi e bis zur Abgründigkeit zugespitzt. Mal verwandeln sich in ihnen die Bildrequisiten der Romantik zu wuchernden Übertreibungen. Turmhohe Bäume schießen wie Mutationen kunsthistorischer Erhabenheit in den Himmel. Groteske Musterhäuser zitieren die Modellkataloge der Konfektionsarchitektur. Und selbst Standardsituationen in Vorstadtsiedelungen werden in breit aufgefächerten Panoramen zu glänzenden malerischen Ideallandschaften überhöht.
Immer aber verleiht die Malerei diesen unechten Ensembles einen gleichermaßen unanfechtbaren wie schwer zu glaubenden Glanz, der bis auf die fotografischen Vorlagen und kunsthistorischen Versatzstücke selbst zurückstrahlt, bei denen der Künstler sich bedient. Wolf ist ein Meister der digitalen Bildbearbeitung, der eine Zeit lang sogar sein malerisches Handwerk aufgegeben hatte, um sich ganz der Collage und Manipulation am Computer zu widmen. Viele seiner Gemälde gehen auf sorgsam komponierte Studien zurück, in denen wie in der klassizistischen Historienmalerei die Summe der idealen Elemente die konstruierte Bildaussage ergibt. Szenerien bauen sich so wie an einem Filmset auf. Dabei wird aber nicht nur die Verführungssprache der kommerziellen Film-, Werbe- und Magazinfotografie ins Unheimliche verkehrt. Auch die Konventionen der Malerei selbst beginnen in Wolfs „Company Garden“ mit den Oberflächen werblicher Illustration zu verschmelzen, bis sich der Betrachter am Ende vor einem Themenpark unserer gesellschaftlichen Bildsprache wiederfi ndet. Im „Company Garden“ ist alles Rhetorik, doch die Oberflächen stellen sich selbst zur Diskussion. Das, schlägt der Künstler uns vor, ist die spezielle Aufgabe der Malerei.
Die neuen Arbeiten des 1964 in Pirna geborenen und heute in Berlin lebenden Künstlers verführen das Publikum, Malerei als subtile Bildwissenschaft zu betrachten. Mal werden in diesen Bildern die Hochglanzoberfl ächen der Fotografi e bis zur Abgründigkeit zugespitzt. Mal verwandeln sich in ihnen die Bildrequisiten der Romantik zu wuchernden Übertreibungen. Turmhohe Bäume schießen wie Mutationen kunsthistorischer Erhabenheit in den Himmel. Groteske Musterhäuser zitieren die Modellkataloge der Konfektionsarchitektur. Und selbst Standardsituationen in Vorstadtsiedelungen werden in breit aufgefächerten Panoramen zu glänzenden malerischen Ideallandschaften überhöht.
Immer aber verleiht die Malerei diesen unechten Ensembles einen gleichermaßen unanfechtbaren wie schwer zu glaubenden Glanz, der bis auf die fotografischen Vorlagen und kunsthistorischen Versatzstücke selbst zurückstrahlt, bei denen der Künstler sich bedient. Wolf ist ein Meister der digitalen Bildbearbeitung, der eine Zeit lang sogar sein malerisches Handwerk aufgegeben hatte, um sich ganz der Collage und Manipulation am Computer zu widmen. Viele seiner Gemälde gehen auf sorgsam komponierte Studien zurück, in denen wie in der klassizistischen Historienmalerei die Summe der idealen Elemente die konstruierte Bildaussage ergibt. Szenerien bauen sich so wie an einem Filmset auf. Dabei wird aber nicht nur die Verführungssprache der kommerziellen Film-, Werbe- und Magazinfotografie ins Unheimliche verkehrt. Auch die Konventionen der Malerei selbst beginnen in Wolfs „Company Garden“ mit den Oberflächen werblicher Illustration zu verschmelzen, bis sich der Betrachter am Ende vor einem Themenpark unserer gesellschaftlichen Bildsprache wiederfi ndet. Im „Company Garden“ ist alles Rhetorik, doch die Oberflächen stellen sich selbst zur Diskussion. Das, schlägt der Künstler uns vor, ist die spezielle Aufgabe der Malerei.